Ein etwas anderer Gottesdienst für Entschlafene

Der erste Gottesdienst für Entschlafene in diesem Jahr war etwas anders als es die Geschwister bisher gewöhnt waren. Die Kinder der Gemeinde hatten sich dieses Mal besonders eingebracht.

Die Geschwister, die am Sonntagmorgen die Kirche betraten, wurden von den Kindern der Gemeinde mit Karten mit dem Jesuwort aus Johannes 14,19: „Ich lebe und ihr sollt auch leben!“ begrüßt. Auch der Altarschmuck war ungewöhnlich. Vor dem Altar standen verschiedene Häuser.

Bereits am Sonntag zuvor begannen die Vorbereitungen für diesen Tag. Die Kinder erlebten ihre eigene Kinderkirche parallel zum Gottesdienst der Gemeinde. Unter dem Bibelwort aus Johannes 14, 2 „In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn's nicht so wäre, hätte ich dann zu euch gesagt: Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten!“ diente Priester Ludwig den Kindern. Unter Einbeziehung der Kinder wurde erarbeitet was passiert, wenn jemand zum lieben Gott zieht und unter welchen Umständen Menschen sterben. Die Kinder hatten teilweise schon recht konkrete Vorstellungen davon.
Mit Hilfe des Buches „Wo die Toten zu Hause sind“ konnte den Kindern auch bildlich sehr schön verdeutlicht werden, was es bedeutet, wenn jemand in eine der vielen Wohnungen Gottes einzieht. Auch die Wohnungen, die es dort gibt, wurden sehr anschaulich beschrieben. Der Altar war an diesem Tag mit dem Schriftzug „Herzlich Willkommen“ geschmückt. Am Ende des Gottesdienstes durften die Kinder dann Namen in die einzelnen Buchstaben schreiben.
Im Vorfeld hatten die Eltern bereits die Aufgabe, mit ihren Kindern über gestorbene Personen, die für die Kinder wichtig sind, zu sprechen. So waren sehr viele Omas und Opas auf den Buchstaben zu finden, aber auch andere Personen wie zum Beispiel die Opfer des jüngsten Anschlages in Deutschland oder Fehlgeburten.

Am Sonnabend vor dem Entschlafenen-Gottesdienst trafen sich die Kinder mit ihren KinderseelsorgerInnen, um Häuser zu bauen. So entstand u.a. ein Haus für die „Wütenden und Zornigen“, für die „Kranken“, aber auch für die „Fröhlichen“ und „Singenden“. Diese Häuser wurden dann vor den Altar gestellt.
Am Sonntagmorgen betraten die Kinder zusammen mit den priesterlichen Ämtern den Kirchenraum und steckten die Buchstaben für den Schriftzug „Herzlich Willkommen“, auf dem die Namen derer standen, denen die Kinder besonders gedenken wollten, an den Altar. Dann wurde das Buch „Wo die Toten zu Hause sind“ der Gemeinde vorgetragen; das, obwohl es ein Kinderbuch ist, auch bei den Erwachsenen einige Emotionen hervorrief. Im Anschluss sang der Kinderchor noch das Lied „Selig sind, die den Frieden stiften“.

Nach einer kurzen Pause begann der Gottesdienst, in dem der Vorsteher und mitdienende Ämter auch immer wieder auf die Vorbereitungen der Kinder eingingen. Somit war der Gottesdienst sicher nicht nur für nur die Kinder etwas Besonderes sondern für alle Gemeindemitglieder.