Eine Gemeinschaft braucht Lagerfeuermomente des Glaubens
Der Gemeinde Hermsdorf und dem Kirchenbezirk Plauen diente Apostel Ralph Wittich. Anlass waren Inruhesetzungen verdienter und Ordinationen neuer Amtsträger. Aus diesem Grund wurde der Gottesdienst in alle Gemeinden des Kirchenbezirkes per ITPV direkt übertragen.
Immer wenn der Apostel einen Gottesdienst durchführt, darf man froher Erwartung sein, dass er das Bibelwort in besonderer Weise auslegt und einprägsame Bilder verwendet. So auch mit der Erklärung, was Gottesdienste sind: "Lagerfeuermomente des Glaubens". Jede Gemeinde kann diese schaffen. Er betonte seine große Sorge, dass nach der langen Pandemiezeit die Gemeinden wieder zusammenfinden, das Gebot der Liebe mit Leben erfüllen, sich jeder dort wohlfühlen kann, gleichbehandelt wird, und dass jeder hier einen Ort des Friedens, des Trostes, der Ermunterung sowie ein Ort der freudigen Gemeinschaft und immer wieder Neuorientierung findet. Am Lagerfeuer findet man Wärme, hält es lange aus, rückt zusammen, führt schöne Gespräche usw.. Solche Momente sind in heutiger Zeit besonders wichtig.
Gottesdienstgrundlage war das Bibelwort aus Jesaja 52, Vers 7: „Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße des Freudenboten, der da Frieden verkündet, Gutes predigt, Heil verkündet, der da sagt zu Zion: Dein Gott ist König!“ Der Prophet ist für das Volk im zerstörten Jerusalem ein Freudenbote, der gute Nachricht verkündet, auch den Wiederaufbau der Stadt und des Tempels. Solche gute Nachricht ist auch heute im Evangelium Jesu Christi enthalten, dass vom Tod, Auferstehung und Wiederkunft Jesu mit seinen weitreichenden Folgen in der Zukunft kündet. Der Apostel kennzeichnete dieses Evangelium mit einer Kurzformel wie sie im Johannesbrief 3, Vers 16 steht: „Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben“.
In einem weiteren Predigtschwerpunkt ging der Apostel auf die Mitarbeiter in den Gemeinden ein. Alle sind Freudenboten und holen sich ihre Motivation in den Gottesdiensten (siehe: Lagerfeuermomente) und persönlichem Gotterleben. Der Auftrag Jesu an die Apostel steht dahinter. In der bedrängenden Zeit holen sich diese Freudenboten ihre Motivation auch aus der Freude am Evangelium und aus der Liebe zu Jesus. Zusammenfassend gab der Apostel einige Hinweise für die Arbeit in der Gemeinde:
- Jeder sollte mehr mit Gott reden.
- Es werden Mutmacher, Hoffnungsträger, Friedensstifter gebraucht und solche die „gute Laune“ aussäen.
- Mit mehr Mut seinen Glauben bekennen.
- Immer feinfühlig miteinander umgehen, für Versöhnung sorgen und diese auch akzeptieren, wenn sie einem angeboten wird.
- Sich zur Gemeinschaft dazugehörig fühlen.
Wenn Christen solche Schwerpunkte setzen, so betonte der Apostel, dann bringt das auch etwas für die Gesellschaft.
In seinem Predigtbeitrag – dies war der letzte vor seiner Inruhesetzung - bedankte sich Bezirksevangelist Ralf Wilhelmi für diesen aufmunternden und aufgabenreichen Gottesdienst. Nur noch wenige wollen dieses Evangelium so hören. Deshalb sei es umso wichtiger, dass wir Christen es im Alltag leben und somit darauf aufmerksam machen.
Bezirksevangelist Ralf Wilhelmi wirkte viele Jahre seiner Amtstätigkeit als einer der Stellvertreter des Bezirksvorstehers im Kirchenbezirk.
Nach der Feier des Heiligen Abendmahls mit vorheriger Sündervergebung rief der Apostel den Bezirksevangelisten sowie Diakon Ronald Gräfe (Gemeinde Hermsdorf) an den Altar. Mit würdigenden Worten für ihre langjährige Mitarbeit in ganz verschiedenen Aufgaben verabschiedete er die beiden Amtsträger in den wohlverdienten Ruhestand. Ihre Aufgaben, wenn sie auch ganz unterschiedlich waren, haben sie demütig angenommen und waren immer als Diener Gottes gern gesehen. In den Dank schloss der Apostel auch die beiden Ehefrauen mit ein. Ihr Anteil und Verständnis hat die umfangreiche Arbeit in der Gemeinde und im Kirchenbezirk erst möglich gemacht.
Abschließend ordinierte der Apostel drei Diakone für die Gemeinde Hermsdorf und rüstete sie für die kommende Arbeit mit dem Segen Gottes aus. Sie sollen auch Freudenboten sein und haben entsprechende „Qualifikation“, wie der Apostel formulierte. Sie besitzen einen starken Glauben und das Vertrauen des Apostels. Der Gemeinde rief er zu, dass sie die neuen Amtsträger annehmen möchten. Dann können sie auch zur Gemeindeentwicklung beitragen.