Weihnachtslichter,
erloschene und entfachende

Das Licht in die Hand nehmen, und es leuchten lassen - das war die Kernaussage des Weihnachtsgottesdienstes, den die Gemeinde Rockendorf mit Bezirksevangelist Ralf Wilhelmi feiern konnte.

Der Sonntag begann zunächst mit einer Trauernachricht. Der langjährige Evangelist der ehemaligen Pößnecker Gemeinde - Wolfgang Creutzberg - war am Morgen des 23. Dezember in die Ewigkeit gegangen. Auch wenn damit Trauer eingezogen ist, war es schon länger sein Wunsch, durch Gott von seinen irdischen Leiden erlöst zu werden.

Von Zuversicht und Hoffnung handelte eine Erzählung mit den fünf Lichtern Vertrauen, Frieden, Freude, Gerechtigkeit und Hoffnung, die Eltern und Kinder vor Gottesdienstbeginn aufführten. Darin erlöschen die Kerzen vor lauter Mutlosigkeit über die Zustände auf der Erde nach und nach, doch die Hoffnung kann sie am Ende alle wieder neu entfachen. Der Gottesdienst war weiter begleitet von Beiträgen des Gemeindechores, der Kinder und Eltern, einer Bibellesung von Jesu Geburt sowie einem Instrumentalbeitrag. Die Bibelstelle für die Predigt war dem Johannesbrief 1,14 entnommen:

Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.

Bezirksevangelist Ralf Wilhelmi erinnerte sich, dass er sich früher über das Wort "eingeboren" wunderte. Er erklärte diese besondere Bezeichnung aus dem griechischem Urtext und übersetzte es als "Der einzige Sohn des lebendigen Gottes".

Durch Jesus hat Gott die Möglichkeit geschenkt, seine Herrlichkeit auf der Erde zu teilen. Jesus hat mit den Menschen gelebt und gelitten. Die Herrlichkeit Gottes zeigt sich in der Vergebung der Sünden.

"Die Möglichkeit haben, zu erfahren, was es heißt von Gott geliebt zu sein", das wünschte Ralf Wilhelmi jedem für das Weihnachtsfest.

Als Christen haben wir den Auftrag erhalten, Gottes Herrlichkeit hier weiter zu verkünden. Dazu können wir das Wesen Jesu nach außen tragen, und uns damit als Christen bekennen. Der Bezirksevangelist ermunterte, erste Schritte tun. Wir möchten "einander annehmen" und auch "den Fremden annehmen." Über Fremde hört man viel und ist skeptisch. Da müssen wir an uns arbeiten.

Jesus nahm sich aller Menschen an. Er hätte bei dem reichen Zöllner sagen können: "Der ist es nicht wert." Lasst auch uns niemanden ausgrenzen - das ist auch die Weihnachtsbotschaft in diesem Jahr.

Der Bezirksevangelist kam auch auf die Unterschiedlichkeit der Menschen zu sprechen. "Es ist schön, dass wir unterschiedlich sind.", sagte er, und erläuterte, wie langweilig es wäre, wenn jeder gleich sei. Jeder von uns hat auch andere Stärken, so dass wir uns ergänzen.

Gemeindevorsteher Ralf Franz und Priester Jens Scheffel (Gemeinde Hermsdorf) gingen in ihren Predigtbeiträgen auf die Weihnachtsfreude, die Gott jedem schenkt, und das gemeinsame Erleben der Botschaft Gottes ein.

"Egal wie der liebe Gott dich gerade erlebt, er schenkt dir diese Freude" Nun liegt es an uns, der Weihnachtsbotschaft Raum zu geben: "Lasst uns das Licht in die Hand nehmen, und lasst das Licht leuchten"